Das Monitoringsystem act-info erlaubt eine teilweise Abbildung von Trends in der Behandlungs- und Betreuungsnachfrage für den problematischen Gebrauch von Kokain. Um die Aussagekraft der Daten zu gewährleisten, wurden ausschliesslich Angaben von Institutionen einbezogen, die zwischen 2006 und 2017 kontinuierlich am Monitoringsystem teilgenommen haben. Somit ist die genaue Anzahl der pro Jahr in der Schweiz behandelten Personen nicht bekannt.
In allen betrachteten Jahren lagen die Behandlungseintritte wegen eines Hauptproblems mit Kokain unter der Anzahl der Eintritte wegen eines Problems mit Opioiden oder Cannabis (Abbildung). 2017 jedoch lagen die Eintritte wegen eines Hauptproblems mit Kokain erstmals etwa gleichauf mit den Eintritten wegen eines Hauptproblems mit Opioiden.
Sowohl bei Betrachtung aller Behandlungseintritte (vgl. Abbildung act-info - Anzahl Eintritte mit Hauptproblem Kokain, nach Geschlecht (2006-2017) als auch bei Betrachtung der erstmaligen Eintritte (Abbildung) zeigt sich, dass nach einer Abnahme der Anzahl der Personen, die wegen eines Problems mit Kokain in diesen Institutionen eine Behandlung begonnen haben, seit 2012 eine tendenzielle Zunahme beobachtet werden kann. Wesentlich mehr Männer als Frauen haben wegen eines Problems im Zusammenhang mit Kokain Hilfe gesucht.
act-info - Anzahl Eintritte mit Hauptproblem Kokain, nach Geschlecht (2006-2017)
Anmerkungen: | Kokain = Kokain-Pulver, Crack-Kokain, anderer Kokain-Typ. Nur die Daten von Institutionen wurden berücksichtigt, die zwischen 2006 und 2017 kontinuierlich am Monitoringsystem teilgenommen haben. Dies entspricht 77.9% der zwischen 2006 und 2017 registrierten Fälle bei einer Gesamtbeteiligung der Institutionen von 62.4%. |
Quelle: | Maffli, Astudillo et al. (2019); Eigene Berechnungen basierend auf den act-info Daten (2006-2017). |
« vorheriges Kapitel | nächstes Kapitel » |